Landesgartenschau 2026

Stellungnahme zu Baumfällungen am Rande der Landesgartenschau

März 2023

(von Philipp Lindheim)

 

Bereits vor einigen Wochen gab es in Form von Leserbriefen Kritik an den Fällaktionen einer Vielzahl alter Bäume in einem Bereich rund um den Schießwasen. Dazu möchte ich ein paar Gedanken formulieren im Geiste der Gespräche und Diskussionen unserer Nabu-Ortsgruppe.

Grundsätzlich begrüßt unsere Nabu-Ortsgruppe das Konzept der Landesgartenschau, welche einen Schwerpunkt auf die Renaturierung der Jagst legt. Damit wird eine Idee umgesetzt, die von Mitgliedern unserer OG schon vor vielen Jahren geäußert wurde. Bringt doch die Schaffung eines mäandernden Flusslaufs nicht nur wertvolle neue Lebensräume hervor, sondern erweitert sie auch unseren Blick auf die natürlichen Abläufe in einer ansonsten immer monotoner werdenden „Kulturlandschaft“. Zunächst senkt sich zwar durch den Wegfall einer Staustufe der Wasserspiegel ab. Deshalb werden die Uferbereiche abgetragen und das Flussbett erweitert. Das ist ökologisch absolut sinnvoll, auch wenn eine Baustelle zunächst nicht jedes Auge erfreut. Dass hier als Teil der Ufervegetation auch Bäume entnommen werden, ist ebenfalls unvermeidlich.

 

Dennoch: Es ist es für uns nicht nachvollziehbar, dass so viele insbesondere alte Bäume gefällt wurden. Bekannt ist doch, dass der Verlust eines alten Baumes und seines biologischen Wertes durch keine Neuanpflanzung zu ersetzen ist. Gefällt wurde auch an der Rotenbacher Straße, also durchaus in einiger Entfernung zum Flusslauf. Ein Zusammenhang mit der Renaturierung kann hier nicht gegeben sein. Nicht zuletzt schadet die Fällaktion im „Windschatten“ der Arbeiten an einem Naturprojekt auch der Akzeptanz der gesamten Landesgartenschau.

 

Unser Vorschlag: Neben der durchaus legitimen Nutzung würden wir es begrüßen, wenn es insbesondere für ältere Bäume bzw. Baumansammlungen verbindliche Schutzzusagen gäbe. Eingebettet und abgesichert in einem Konzept mit einer nachvollziehbaren Entscheidungsbasis gäbe es dann sicherlich weniger Kritik vonseiten der Bevölkerung, wenn Bäume auch mal gefällt werden.